Wirt zu St. Peter
Sonderpreis
Architekt | Planung: Architekturbüro – Suntinger
Tragwerksplanung: FS1 Ziviltechniker GmbH
Ausführung: Gemson GmbH, Holzbau Unterluggauer GmbH
Bauherrschaft: Wirt zu St. Peter

Das Projekt „Wirt zu St. Peter“ in Rangersdorf besteht aus dem gleichnamigen Traditionsgasthof, einem außergewöhnlichen Wirtschaftsgebäude und einem mehrgeschoßigen Wohnbau aus Holz.
Hinter dem Projekt steht eine Initiativgruppe gebürtiger Rangersdorfer, die aus beruflichen Gründen viele Jahrzehnte außerhalb des Bundeslandes lebten, und den Ortskern ihres Heimatortes beleben wollten. Sie retteten das Wirtschaftsgebäude vor dem Abriss und funktionierten es in einen auf zwei Ebenen (Tenne und Obertenne) vielfältig bespielbaren Veranstaltungsraum um. Die historischen Räumlichkeiten im Erdgeschoß des alten Wirtshauses werden als „Dorfcafé“ nun von einer „Wirtin zu St. Peter“ geführt. Der erste Stock wurde zu sechs „betreubaren“ Kleinwohnungen umgebaut und im Dachgeschoß vier „Penthouse-Wohnungen“ errichtet. Die Planungsarbeiten für die Sanierung und Revitalisierung der beiden alten Gebäude erfolgten in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt.
Das historische Ensemble wird durch einen modernen Zubau ergänzt, der leistbaren Wohnraum schafft. Er umfasst insgesamt acht Wohnungen in gleicher Größe und mit nahezu gleichem Grundriss. Die Bauteile wurden im Werk in der Nachbargemeinde gefertigt. Barrierefreie Begegnungszonen in verschiedenen Bereichen sind zum Beispiel ein großzügiger Gemeinschaftsraum, die geräumige Terrasse auf dem Flachdach des Neubaus, der freistehende Erschließungstrakt mit Lift und das Stiegenhaus zwischen den beiden Wohngebäuden.
Jurybegründung
„Das Projekt „Wirt zu St. Peter“ beeindruckt durch seine gelungene Verbindung von historischem Erbe und nachhaltiger moderner Architektur. Die sorgfältige Sanierung des denkmalgeschützten Wirtstadls und des Gasthofs sowie die Integration eines innovativen Holzbaus in regionaler Holzbauweise zeigen, wie traditionelles Handwerk und zeitgemäße Baukunst harmonisch verschmelzen können. Die Verwendung von regionalem Holz und modernen Technologien unterstreicht das Bewusstsein für Ressourcenschonung und lokale Wertschöpfung.
Architektonisch besticht der Neubau durch seine klare, eigenständige Form, die sich respektvoll in das historische Ensemble einfügt, ohne es zu kopieren oder zu stören. Kulturell trägt das Projekt dazu bei, das historische Zentrum von Rangersdorf zu revitalisieren, das Bewusstsein für das regionale Erbe zu stärken und neue Nutzungen für das denkmalgeschützte Gebäude zu schaffen. Besonders hervorzuheben ist das Engagement der örtlichen Initiative. Es ist ein vorbildliches Beispiel dafür, wie nachhaltiges Bauen, Denkmalschutz und kulturelle Identität in Einklang gebracht werden können.“
Fotos: Wolfgang Retter
Videos: Frei Audio Tonstudio, Klagenfurt
Musik und Sprecher: Lukas Frei




