Holzbaupreis Kärnten 2013
Kategorie: Ingenieurholzbau
Aussichtsturm Pyramidenkogel
Planung:
Klaura Kaden + Partner ZT GmbH
Mag. arch. Markus Klaura
Mag. arch. Dietmar Kaden
Arch. DI Erich Laure
Bauherr: Pyramidenkogel Infrastruktur GmbH & Co KG
Tragwerksplanung:
Lackner+Raml ZT GmbH
DI Markus Lackner
Ausführung: Rubner Holzbau GmbH

Mit einer Höhe von 100 Metern inklusive Antennenspitze ist der Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel einer der weltweit höchsten Aussichtstürme aus Holz. Schraubförmig wächst er in die Höhe, was durch zehn elliptische Ringe, in bestimmten Abständen übereinander gestellt und in gleichem Winkel zueinander verdreht, sowie durch 16 elliptisch angeordnete Holzstützen erreicht wird. Für die Holzkonstruktion wurde langsam wachsende, kräftige Hochwaldlärche vom Fuße des Großglockners verwendet. Insgesamt wurden 500 Kubikmeter Lärchenverbundholz verarbeitet. Die Besucherplattformen bestehen aus Brettsperrholzplatten.
Der Turm beherbergt drei Aussichtsplattformen, eine Skybox für Veranstaltungen sowie die höchste überdachte Rutsche Europas, 51,4 Meter hoch und 120 Meter lang. Zu ebener Erde gibt es ein Restaurant und einen Souvenirshop.
Jurykommentar:
„Die Tragkonstruktion aus wellenförmig geformten vertikalen Lärchen-Brettschichtholz-Stützen und verzinkten Stahlringen und Stahldiagonalen schlängelt sich verspielt, in weichen Linien nach oben in den Himmel
. Die optische Weichheit und Wärme des Holzes und die Kühle des Stahles verschmelzen harmonisch bis auf eine Höhe von rund 70 Metern, der obersten Besucherplattform. Das geometrische Konstruktionsprinzip – Ellipsen, die regelmäßig versetzt die Turmgeometrie ergeben – erscheint raffiniert einfach und erzeugt eine dynamische, sinnlich anmutende Struktur.
Besonderes Augenmerk wird auf die Detailausführung der allseitig frei bewitterten Konstruktion gelegt, um die großen Kräfte sicher abzuleiten sowie ein Eindringen von Feuchtigkeit in die Holzbauteile dauerhaft zu verhindern. Der konstruktive Holzschutz ist bestens durchdacht, bewährte Anschlussdetails kommen ebenso zum Einsatz wie neueste Klebetechnologien.
Hervorzuheben ist auch die Montageleistung für ein Bauwerk dieser räumlichen Komplexheit und Höhe
. Nur eine exakte Planung mit perfekter Abstimmung von Architekt, Statiker und ausführenden Firmen sowie genaueste Vorfertigung ermöglichen erst die Realisierung einer derartigen Sonderkonstruktion.
Kurzum: Eine spannende, architektonisch und konstruktiv ästhetische und ausführungstechnische Meisterleistung.“
Fotos und Rechte: Fritz Klaura, Holzbau Rubne
Holzbaupreis Kärnten 2013
Kategorie: Sakralbau
Privatkapelle Wimitz
Planung: Mag. arch. Eva Rubin
Bauherr: Dr. Berthold Pietsch
Ausführung: Duhs & Bergmann,Tischlerei Konec

Auf knapp tausend Meter Seehöhe ließ sich ein privater Bauherr eine kleine Kapelle als Meditations- und Erinnerungsort errichten. Dominant auf diesem Platz ist eine hundert Jahre alte Linde, die in das architektonische Konzept integriert werden musste.
Die Rückwand des Gebäudes ist in den Hang eingegraben. Die Fassade der Holzkonstruktion besteht aus exakt gearbeiteten Holzschindeln.
Jurykommentar:
„Die Materialkombination und Farbgebung im Innenraum sind sehr harmonisch abgestimmt und tragen wesentlich zur vorgefundenen Atmosphäre bei. Südwestseitig fließt der Innen- und Außenraum ineinander – der mächtige Lindenbaum gibt dem Vorhof ein Dach und ist Mittelpunkt zwischen Natur und Architektur.
Die sehr hohe handwerkliche Ausführungsqualität in der Konstruktion und der Fassade innen und außen rundet den höchst positiven Gesamteindruck sehr gut ab. Die harmonische Materialwahl, die Einbettung in das Gelände sowie die geschickte Lichtführung begeistern.“
Die Jury
Simon Speigner, Architekt, Salzburg
Martin Teibinger Holzforschung Austria, Wien
Thomas Huter, Ingenieur-Holzbauer, Tirol
Fotos und Rechte: DerMaurer